Recording Tipps

EUR 27,50

320 Seiten

DIN A5

ISBN 3-910098-38-X

ISBN 978-3-910098-38-1

 

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Recording Tipps

Der praktische Ratgeber für Toningenieure und Musiker

Tim Crich

Wer über viele Jahre mit den großen Künstlern im Recording-Business zusammengearbeitet hat, verfügt über Fachwissen, von dem jeder profitieren kann: Toningenieure, (Heim-)Studio-Besitzer, Musiker – Profis, Fortgeschrittene, aber auch Einsteiger.

Tim Crich hat an Produktionen mitgewirkt mit Größen, wie Bob Dylan, John Lennon, den Rolling Stones, Kiss, U2, Bon Jovi, David Bowie u.v.a.

In diesem Buch gibt Crich sein Know-how, zahllose Insider-Tipps und praxisnahe Schritt-für-Schnitt-Anleitungen in einem direkten, humorvollen Stil an die Leser weiter.

Dabei beginnt er mit der korrekten Einstellung zum Job und zur Aufnahme-Session. Danach wird der Aufnahmevorgang für jedes wichtige Instrument beschrieben: Drums, E-Gitarre, Bass, Vocals, akustische Instrumente, Keyboards, Bläser etc.

Nach dem Recording und den Overdubs folgen das professionelle Mischen der Tracks, die Erläuterung der Grundlagen und Zielsetzung, Ratschläge und Insider-Tipps. „Recording-Tipps – das Handbuch“ ist eine unerschöpfliche Informationsquelle und ein praktischer Guide für alle, die bessere Aufnahmen machen wollen.

Tim Crich: Recording Tipps: ISBN 3-910098-38-X, 978-3-910098-38-1, 320 Seiten, DIN A5, EUR 27,50

Mögen Ihre Hemden immer lauter sein als Ihre Lautsprecher!








Leseprobe

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Vorwort

Viele Leute wollen Recording-Engineer werden, weil sie dann tagelang Parties feiern können. Für die ersten Jahrzehnte ist das ja auch ganz in Ordnung, aber schon bald werden sie feststellen, dass es ein komplizierter Job ist und dazu eine Kunstform. Zu verstehen, was die vielen Knöpfe und Schalter machen, welche Funktion sie haben, ist dabei erst der Anfang.

Will man ein Aufnahme-Toningenieur sein, ist es aber nicht damit getan, elektronisches Equipment zu bedienen, es geht auch darum, Musik, Klangeffekte und das gesprochene Wort effektiv einzufangen und aufzunehmen. Das Tonstudio fungiert dabei nur als Werkzeug. (Das gleiche gilt manchmal auch für den Studio-Manager, aber das ist eine ganz andere Geschichte.)

Ich möchte Sie hiermit einladen, dieses Buch durch zu lesen. Behalten Sie die Dinge, die Sie gebrauchen und anwenden können, und ignorieren Sie den Rest. Beachten Sie, dass der Terminus „er“ lediglich und ausschließlich aus Bequemlichkeit benutzt wird. Es gibt genügend Arbeit, für ihn und für sie.

Einige der hier aufgeführten Tipps habe ich von anderen Toningenieuren abgeschaut, andere gehören in einem Tonstudio zum Standard, und wiederum andere habe ich mir während meiner Arbeit angeeignet. Alle waren mir bei meinen Sessions im Studio eine große Hilfe, und ich hoffe, dass sie Sie ebenfalls weiterbringen werden. Experimentieren Sie, halten Sie sich lange wach und haben Sie Spaß.

Mögen Ihre Hemden immer lauter sein als Ihre Lautsprecher!

Viel Erfolg.

Tim Crich

 








Inhaltsverzeichnis

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1 Der Recording-Engineer

Wie Sie ein besserer Aufnahme-Toningenieur werden
Der Umgang mit Kunden
So kommen Sie zu Ihrem Geld
Bleiben Sie am Ball
So bekommen Sie Jobangebote

2 Das Studio-Setup
Das Dezibel
Das Herrichten des Raums
Der Aufbau
Mikrofonständer/Boomstands
Mikrofone
Dynamische Mikrofone
Kondensatormikrofone
Bändchenmikrofone
Weitere Mikrofontypen
Richtcharakteristiken
Die Wahl des Mikrofons
Mikrofonplatzierung
Mikrofonierung nahe der Schallquelle
Mikrofonierung aus grosserer Entfernung
X/Y-Stereomikrofonabnahme
A/B-Stereophonie
M/S-Stereo-Mikrofonie
Stereo-Mikrofonierung mit dem Decca-Tree
Kabel
Kabel verlegen
DI-Box
Brumm (Ground)
Phasen

3 Das Schlagzeug-Setup
Die Trommeln aufbauen
Trommelfelle austauschen
Die Trommeln stimmen
Vorbereitung
Das Mikrofonieren der Drums
Mikrofonieren der Bassdrum
Die Snaredrum mikrofonieren
Die Tom-Toms mikrofonieren
Die Becken und Overheads
Das Raumambiente mikrofonieren
Der Aufbau mit einem Mikrofon
Setups mit zwei Mikrofonen
Setup mit drei Mikrofonen
Click-Track
Elektronische bzw. Computer-Drums

4 E-Gitarre und E-Bass
Die Aufstellung des Verstärkers
Verbindungen ein und aus
Laute Verstärker
Vorbereitungen
Verstärker mikrofonieren

5 Akustische Instrumente
Akustische Vorbereitungen
Der optimale Platz für den Musiker
Das Platzieren der Mikrofone
Flügel und Klavier
Das Platzieren der Mikrofone
Keyboards
Bläser

6 Vocals
Das Mikrofon platzieren

7 Aufbau und Einrichten des Regieraums
Analyse des Regieraums
Vorbereitungen für den Regieraum
Digital-Recording
Lautsprecher
Mischpultkonsolen
Equalizer
Equalizing
Kompressoren
Zusätzliche Bearbeitung
De-Esser
Der Einsatz von Kompressoren
Noise-Gates

8 Ausgangspunkte
Der Spurenplan
Dokumentation
Drums
Equalizer-Einsatz für die Bassdrum
Equalizer-Einsatz für die Snare
Equalizer-Einsatz für HiHats
Equalizer-Einsatz für die Toms
Equalizer-Einsatz für Becken und Overheads
Equalizer-Einsatz für Raummikrofone
Kompression fürs Schlagzeug
Noise-Gates fürs Schlagzeug
Der Bass
Der Equalizer-Einsatz für den Bass
Bass-Kompression
Die elektrische Gitarre
Equalizer-Einsatz für die E-Gitarre
Kompression für die E-Gitarre
Akustische Gitarre
Equalizer-Einsatz für akustische Gitarren
Kompression für die akustische Gitarre
Vocals
Equalizer-Einsatz für die Vocals
Kompression für die Vocals
Bläser
Der Equalizer-Einsatz für Bläser
Kompression für die Bläser
Piano
Equalizer-Einsatz für Piano
Kompression für das Piano
Irgendetwas stimmt hier nicht

9 Signal-Routing
Aufnahmepegel
Monitor
Cue-Mix

10 Die Aufnahme
Tuning – Das Stimmen
Aufnahme und rotes Licht
Punch-In/Punch-Out
Die Aufnahme der Vocals
Tonhöhe
Nach der Aufnahme
Effekte aufnehmen
Der Part
Bouncing
Doppeln
Bearbeitungen
Das Ende der Session

11 Mixing
Pre–Mix
Alles einrichten fürs Mischen
Grundlagen des Mischens
Bearbeitung
Equalizer
Komprimieren
Noise-Gates und Sidechain
Effekte
Reverb
Delay und Chorus
Pegel
Vorbereitungen für das Speichern
Speichern
Nach dem Abspeichern und Übertragen
Mastering


12 Der digitale Anhang
Digitale Umwandlung
Binäre Codes
Bit-Prozessoren
LSB vs. MSB
Eingangsbearbeitung
Dither
Aliasing
Sample and Hold
Quantisierung – Fehlerkorrektur
Oversampling
Digitale Speicherung
Puls-Code-Modulation
Digitales Multitrack-Recording
Rotierende Kopftrommel
Stationäre Köpfe
Festplatten
Dateien
Compact-Disc
DVD

Index

 








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Übersetzung

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Chapter 1: The Recording Engineer

This book is for the recording engineer who knows what a compressor or limiter or equalizer does. He wants to know the tried and tested and true methods of using all of the equipment presently available.
The recording engineer is responsible to keeping the session running smoothly, including setting up the control room, choosing the microphones, organizing the signal flow, choosing the track layout, getting the sounds and pressing the record button. Good sounds or bad, the bucks stops with the recording engineer.

Becoming a better recording engineer

Praise the lowered. Work at lower volume levels. The sounds will be more accurate and ear fatigue will be minimized. If the level must be loud, get your sounds, insert earplugs and turn it up. Occasionally listen at lower levels without the earplugs. There is nothing in the recording studio as importand as your hearing. Longevity in the recording industry means good hearing for decades to come. Plus the loud level might wake up the producer. …

Kapitel 1: Der Aufnahme-Toningenieur

Dieses Buch ist für den Toningenieur geschrieben worden, der weiß, wie ein Kompressor, ein Limiter oder ein Equalizer funktioniert. Er will nun die erprobten und akzeptierten Methoden kennen lernen: Wie man all die Gerätschaften einsetzt, die einem heutzutage zur Verfügung stehen.

Der Aufnahme-Toningenieur ist dafür verantwortlich, dass die Aufnahme-Session reibungslos verläuft. Er muss unter anderem den Regieraum herrichten, die Mikrofone aussuchen, sich um den Signalfluss kümmern, die Spuranordnung festlegen, die Sounds einstellen und den Aufnahme-Schalter drücken. Gute oder schlechte Sounds – letztendlich ist es der Recording-Engineer, den man dafür zur Rechenschaft zieht.

Wie Sie ein besserer Aufnahme-Toningenieur werden

Es geht auch leiser. Arbeiten Sie bei niedrigen Lautstärken. Die Sounds klingen korrekter und das Gehör ermüdet nicht so schnell. Wenn der Pegel angehoben werden muss, stellen Sie zunächst Ihre Sounds ein, setzen anschließend Ihre Ohrstöpsel ein und erhöhen dann die Lautstärke. Hören Sie gelegentlich ohne die Ohrstöpsel bei niedrigeren Lautstärken. In einem Tonstudio gibt es nichts Wichtigeres als Ihr Gehör. In der Aufnahmeindustrie brauchen Sie Ihre guten Ohren über viele Jahrzehnte. Außerdem könnten hohe Lautstärken den Produzenten aufwecken!


Chapter 3: The Drum Setup

Miking the kick drum

Head space. Different placements will result in vastly different kick drum sounds. The best way to find the perfect spot is to listen in the control room while your assistant moves the microphone around. As the drummer plays the kick drum, you listen for the best spot. When you hear it tell, your assistant to stop. That`s the best starting point:

a) At close range. Aimed within a few inches from where the beater meets the skin, creating more click and attack than boom.

b) Pulled back and off-axis. A microphone aimed towards where the shell meets the head results in a rounder sound, with definition, less attack and more boom. This is a common starting point.

c) Distant. Pull the microphone to just outside the open head for a full deep drum sound, but watch for increased leakage and decreased clarity. …

Mikrofonieren der Bassdrum

So stehst du richtig. Verschiedene Aufstellungen des Mikrofons bzw. der Mikrofone produzieren sehr unterschiedliche Bassdrum-Sounds. Die beste Art, den optimalen Platz zu finden, besteht darin, im Regieraum zuzuhören, während Ihr Assistent das Mikrofon bewegt. Hören Sie zu, während der Schlagzeuger seine Bassdrum spielt, bis Sie den besten Platz gefunden haben. Wenn Sie ihn lokalisiert haben, geben Sie Ihrem Assistenten ein Zeichen, dass er aufhören kann. Das ist der beste Ausgangspunkt:

a) in der Nähe. Es ist nur wenige Zentimeter von dem Punkt entfernt, wo der Schlegel auf das Fell trifft. So erzeugt es mehr Klick und Attack als Bauch.

b) etwas weiter zurückgezogen und etwas aus der direkten Einsprechrichtung heraus. Ein Mikrofon, das auf den Punkt gerichtet ist, wo der Kessel an das Fell angrenzt, erzeugt einen runden Sound mit Definition, weniger Attack und mehr Bauch. Dies ist ein Standard-Ausgangspunkt.

c) Weiter entfernt. Ziehen Sie das Mikrofon zurück, so dass es sich vor dem offenen Fell außerhalb des Kessels befindet, um einen vollen, tiefen Drumsound zu erzielen. Achten Sie aber auf höheres Übersprechen und verminderte Klarheit.


Chapter 6: The Vocal Setup

… Use an open space with baffles. To get a tight dry sound, place baffles a few feet behind and beside the singer. The surrounding environment should be live enough to create a natural ambient sound, yet not overly reflective.
Some engineers prefer a totally dead sound, others go the other way, using a larger area for the vocal to give it natural depth and placement. If the singer is in a natural sounding room, a hint of ambiance can give the vocal track more life – especially background vocals.

Avoid tiny spaces for vocals. A claustrophobic environment can do more harm that good. The singers comfort will take precedence over microphone techiques. As well, placing the singer in a small booth may color the sound. …

Kapitel 6: Vocals

Benutzen Sie einen offenen Raum mit Gobos. Um eine kompakte, trockene Umgebung zu schaffen, stellen Sie einige Gobos bis zu einem Meter entfernt hinter und neben dem Sänger auf. Der umgebende Bereich sollte lebendig genug sein, um einen natürlichen, räumlichen Sound zu erzeugen, aber nicht übermäßig hallig.

Einige Toningenieure bevorzugen einen völlig toten Sound, andere entscheiden sich für genau das Gegenteil und setzen auf eine große Umgebung für den Gesang, um ihm eine natürliche Tiefe und Definition zu verleihen. Wenn sich der Sänger in einem natürlich klingenden Raum befindet, kann eine Prise Ambience einer Gesangsspur zu mehr Leben verhelfen – das gilt besonders für Background-Vocals.

Vermeiden Sie enge Räume für die Vocals. Eine einengende, klaustrophobische Umgebung kann mehr Schaden anrichten als Gutes bewirken. Der Komfort des Sängers hat immer eine höhere Priorität als die Mikrofontechnik. Dazu kommt, dass es den Klang verfärben kann, wenn man den Sänger bzw. der Sängerin in eine enge Kabine zwängt.

 








Rezensionen

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J. Moennich

Amazon 23. 10. 2008

Tipps aus der Praxis

Ich habe genau solch ein Buch gesucht, in dem ein Mensch, der schon länger im Geschäft ist, einfach Tipps aus seinem Erfahrungsschatz gibt. Ichschaue gern Leuten aus der Praxis über die Schulter, besonders wenn das wie hier mit herz und Humor geht.

 

Kersten Broich

Amazon 27. 11. 2008

Wer ein systematisches Fachbuch für professionelle Tontechniker sucht, der sollte sich an dieser Stelle nach einem anderen Buch umsehen. Wer aber schon etwas in der Materie steckt, der kann in den "RecordingTipps" von Tim Crich einiges dazu lernen. Und zwar Dinge, die sonst nicht in keinen einschlägigen Fachbüchern stehen. Derr Autor lässt oft zwischendrin seine Erfahrungen als erfolgreicher Tontechniker im Musikgeschäft durchscheinen. Vieles davon ist er bereit, dem geneigten Leser mit auf den Weg zu geben.

Kapitel wie "Der Recording-Engineer" habe ich bisher noch in keinem Werk gelesen. Hier versucht der Autor dem Leser Tipps zu geben, die die alltägliche Berufswelt eines Tontechnikers betreffen. Crich versteht seine Komentare selbst nicht als Dogmen, sondern einfach als Ideen und eben "Recording Tipps". …

Das Buch ist gut gegliedert, in einer verständlichen und lockeren Sprache geschrieben und wird durch illustrierte Graphiken ergänzt.