Glossar A-F


A

A/B-Betrieb

Damit die vom Mischpult kommenden Summensignale im Klang möglichst unverfälscht die Endstufen durchlaufen, müssen die zur Verstärkung verwendeten Transistoren mit Ruhestrom betrieben werden. Das Anlegen von Ruhestrom schiebt den Arbeitspunkt einer Transistorstufe in den linearen Kennlinienbereich, sodass die Verstärkung verzerrungsarm vonstatten geht.  Nachteil: Ruheströme tragen nichts zur Ausgangsleistung einer Endstufe bei, sondern müssen stets als Verlustleistung bzw. als Abwärme verbucht werden. Hierbei gilt es Kompromisse zu finden: Der sogenannte "Class A"-Betrieb liefert exzellente Klangergebnisse (HiFi-Enthusiasten schwören drauf), benötigt aber derart viel Ruhestrom, dass der Wirkungsgrad einer solchen Endstufe bei nur wenigen Prozent liegt.  Mit anderen Worten: A-Endstufen werden übermässig heiß und liefern nur geringe Ausgangsleistungen - für P.A.-Zwecke ungeeignet.  Im "Class B"-Betrieb wird der Ruhestrom minimiert - die Endstufe liefert mehr Ausgangsleistung bei geringerer Erwärmung.  Da nun aber verstärkt auch nicht lineare Bereiche der Transistorkennlinien durchlaufen werden, fügt die B-Endstufe dem Signal Verzerrungen hinzu, der Klirrfaktor steigt und der Klang leidet.  Folglich arbeiten die meisten herkömmlichen P.A.-Endstufen im A/B-Betrieb, der mit knapp 70% Wirkungsgrad einen guten Kompromiss zwischen Klangqualität und Ausgangs- bzw. Verlustleistung darstelt.

 

Abstrahlverhalten

Räumliche Verteilung von Schallwellen, die durch einen Lautsprecher bzw. eine Lautsprecherbox abgestrahlt werden.

 

AC

Abkürzung für "Alternating Current", zu deutsch "Wechselstrom".

 

A/D-Wandler

Analog/Digital-Wandler, elektronischer Baustein, der analoge Spannungsverläufe bzw. Signale in binäre Informationen umsetzt.

 

ADC

Analog/Digital-Wandler, ein Schaltkreis, der kontinuierliche Signale, die aus der analogen Ebene stammen, in diskrete digitale Zahlen umwandelt.

 

Aeroquips

n die Flugschiene einrastende und sich selbst sichernde Ösen zum Hängen von Boxen.

 

AES/EBU

Name des digitalen Audio-Interface, das von der Audio Engineering Society und der European Broadcasting Union zusammen aus der Taufe gehoben wurde.

 

AFL

"After Fader Listening", Abhören eines Signalwegs (vorzugsweise Aux-Weg oder Subgruppe) über Kopfhörer unter Einbeziehung des Summenreglers/faders.

Gegenteil: "PFL".

 

AGC

Automatische Gain-Kontrolle. Kompression, die niederpegelige Passagen anhebt.

 

AIFF

(zusammen mit WAVE, BWF, SD2, MP3) ein Format für digitale Dateien.

 

Algorithmus

Rechen- oder Arbeitsvorschrift mit genau festgelegtem Ablauf.

 

Aliasing

Ein Alias ist ein Interferenzton oder eine Differenzfrequenz zwischen dem Audioinhalt und der Samplerate, eine Form von Intermodulationsverzerrung. Korrekte Filter sollten Aliasing unterbinden. Bei einem ADC sollte beachtet werden, je höher die Samplerate, desto geringer ist das Risiko, dass Aliasing gegenüber dem normalen Audioinhalt produziert wird. Aliasing-Verzerrungen können aber immer noch von HF- (Hochfrequenz) Interferenz verursacht werden.

 

Alignment

Laufzeitanpassung einzelner Frequenzwege durch kurze Verzögerungen im Millisekunden-Bereich, um z. B. bei unterschiedlichen Hörnern voneinander abweichende Einbautiefen der Treiber auszugleichen.

 

Ameise

Palettenhubwagen bzw. kleiner Gabelstapler.

 

Amp

Kürzel für "Amplifier", zu deutsch "Verstärker".

 

Ampel

180- bzw. 360°-Anordnung von Lautsprecherboxen unter der Hallendecke, die meistens zum festinstallierten Inventar gehört und die Zuschauerränge bzw. Tribünen beschallt.

 

Analyser

Messgerät bzw. Software, welche die Frequenzzusammensetzung eines Audiosignals misst und als Frequenzspektrum optisch darstellt. Wird vorzugsweise beim Einrauschen von P.A.-Systemen zur Kontrolle des Frequenzgangs bzw. auch beim "Einpfeifen" der Monitoranlage verwendet.

 

ASRC

Asynchronous Sample Rate Converter. Ein Wandler, der von einer Samplerate zu einer anderen konvertiert, der ein großes Verhältnis von Eingangs- zu Ausgangsfrequenzen verarbeitet und und daher auch Varispeed-Raten handhaben kann. Filter-Koeffizienten sind stufenlos veränderbar und werden in Echtzeit berechnet. Dies muss aber nicht unbedingt die niedrigste Verzerrung ergeben.

 

Authoring

Der Vorgang, bei dem Quellenmaterial (Audio, Video und andere Daten) auf ein Vertriebsmedium aufgenommen wird. Dazu kann das Hinzufügen von Menüs und interaktivem Inhalt zählen. Um Authoring zu beherrschen, muss man alle Regeln und Spezifikationen des Formats kennen (z. B. DVD, Blue-ray).

 

Aux-Weg

Mischpult-Ausspielweg zum Ansteuern von Effektgeräten und/oder Monitorwegen. Jeder Aux-Weg besitzt einen extra Signalbus.  Also ist es möglich, hier eine vom Hauptmix völlig unabhängige Mischung zu erstellen.  Zu diesem Zweck besitzt jeder Mischpultkanal ein entsprechendes Aux-Poti bzw. einen solchen Parameter, der den jeweiligen Signalpegel auf dem Aux-Weg bestimmt.

 

AVG

Average, Durchschnitt.

 

A-weighted

A-bewertet. Das menschliche Ohr nimmt Töne mit gleichem Schalldruck in unterschiedlichen Tonhöhen unterschiedlich laut wahr. Mit sogenannten Freqenzbewertungskurven trägt man dieser Tatsache Rechnung. In diesem Zusammenhang setzt man Filter mit empirisch angepassten Übertragungsfunktionen ein. Die Krümmung der Kurven gleicher Lautstärkepegel und somit der Frequenzgang des menschlichen Gehörs ist vom Schalldruckpegel abhängig. Daher wurden für unterschiedlich hohe Schalldruckpegel verschiedene Bewertungskurven definiert: A-Bewertung entspricht den Kurven gleicher Lautstärke bei ca. 20-40 phon, B-Bewertung denen bei ca. 50-70 phon, C-Bewertung be ca. 80-90 phon und D-Bewertung denen bei extrem hohen Schalldrücken.

 

B

 

B1

Schutzklasse "schwer entflammbar" für Molton, Deko-Elemente etc.

 

Backline

Instrumente, Boxen, Verstärker, Podeste, Deko-Elemente usw., die zur Band und nicht zur P.A. gehören.

 

Balanced

Symmetrische Signalführung.

 

Bandpass

Kombination aus Hoch- und Tiefpassfilter.  Ein Bankpassfilter lässt die Frequenzanteile zwischen oberer und unterer Grenzfrequenz passieren, darunter bzw. darüber wirkt es als Sperre.  Auch: Bassboxen, deren Lautsprecher in eine Resonatorkammer strahlen, sodass innerhalb eines schmalen Frequenzbereiches (meistens Bass) hohe Schalldrücke entstehen.

 

Bassreflexsystem

Durch eine genau berechnete Gehäuseöffnung an der Vorderseite einer Box wird der vom Lautsprecher rückseitig abgestrahlte Schall phasenrichtig zu den nach vorne laufenden Schallwellen addiert, was im Bassbereich den Schalldruck der Box erhöht.

 

Bauerndrehstrom

Drehstrom ohne Nullleiter. Wird ein Dreiphasensystem durch einen in Sternschaltung befindlichen Verbraucher auf allen Phasen exakt gleich belastet, bleibt der Nullleiter stromfrei und kann weggelassen werden.  Diese Tatsache machte man sich früher besonders bei stationären landwirtschaftlichen Maschinen zunutze und versorgte die dort eingesetzten Elektromotoren lediglich über vieradrige Kabel mit drei Drehstromphasen und dem Schutzleiter. Normale Installationen hingegen benötigen den Nullleiter dringend!  Andernfalls verschiebt sich bei ungleicher Belastung der Phasen der Sternpunkt, was zu unzulässigen Spannungsanstiegen und Beschädigungen der angeschlossenen Verbraucher führt. 

 

Beamer

Videoprojektor

 

Bi-Amping

Getrennte Verstärkung und Abstrahlung eines vorher mittels Frequenzweiche in Hoch- und Tieftonweg gesplitteten Audiosignals durch separate Endstufen und Lautsprecher.

 

Bit-Transparent

Die Ausgabe ist eine perfekte Kopie des Eingangs, einschließlich der Quellen-Wortlänge.

 

Bit-Rate

Datenrate in Anzahl von Bits pro Sekunde. Im Gegensatz zu Wortlänge. In linearer PCM stellt die Bit-Rate das Produkt der Wortlänge (Sample-Größe) und der Samplerate dar.

 

Board

Platine, auch amerikanischer Slang für "Mischpult".

 

Boom Stand

Mikrofonstativ mit verstellbarem Galgen/Ausleger.

 

Bridged

Im "Bridged"- Betrieb werden die beiden Verstärker einer Stereo-Endstufe so zusammengeschaltet, das ihre Einzelleistungen addiert an einer Lautsprecherklemme zur Verfügung stehen.  Eine gebrückte Stereo-Endstufe kann also nur ein Monosignal verarbeiten. Zu beachten ist die minimale Abschlussimpedanz der Verstärker, speziell im "Mono-Bridged"-Betrieb ist diese aufgrund verdoppelter Spannungsabgabe ebenfalls doppelt so hoch und darf durch die Lautsprecherimpedanz nicht unterschritten werden, sonst droht der Endstufe durch die zu hohe Stromentnahme Überlastung.  Beim "Parallel-Mono"-Betrieb hingegen arbeiten beide Kanäle eingangs-, sowie ausgangsseitig parallel.  Auch hier addieren sich die Leistungen beider Kanäle, die minimale Lautsprecherimpedanz bleibt erhalten.

 

Brummschleife

Werden mehrere geerdete Geräte über Signalkabel miteinander verbunden, entsteht über die Abschirmungen eine Mehrfacherdung bzw. Erdschleife, die im Signalweg ein tieffrequentes Brummen erzeugen kann. Diese Brummschleife darf nicht durch Abkleben der Erdkontakte an den Netzsteckern unterbrochen werden, bei einem Defekt besteht dann nämlich Lebensgefahr!  Korrekte Vorgehensweise: Bei allen Geräten bis auf das Letzte die Ground-Lift-Schalter öffnen und so einen einzigen, definierten Bezugspunkt für die Signalmasse herstellen. Sollte dies nicht funktionieren, NF-Trenntrafos in die Audioleitungen einfügen, um galvanische Trennungen zu erhalten.

 

Bucket

Kleiner mobiler Vorschalttransformator 230/120 Volt für amerikanisches Equipment auf europäischen Bühnen.

 

Bus

Datenleitung, über die binäre Informationen (Bits) in Form von Rechtecksignalen übertragen werden. Bei analogen Mischpulten bezeichnet man die Signal-Sammelschienen der Subgruppen, der Summen, der Aux-Wege usw. ebenfalls gerne als "Busse".

 

Bypass

Signalumleitung, etwa um ein Effektgerät oder einen Equalizer herum. Das Signal erhält dann keine Bearbeitung.

 

C

 

Cabletrunk

Transportcase für Strom-, NF- und Boxenkabel.

 

Caddy

Stabile Transportkiste bzw. -käfig, vorzugsweise für schwere Kabelbäume.

 

Capacitor

Kondensator, elektronisches Bauteil, das Energie in einem elektrischen Feld speichern kann. Kennzeichnende Größe eines Kondensators ist die Kapazität (Einheit Farad). Je größer die Kapazität, desto größer die Speicherfähigkeit.

 

Carrier

Träger, eine mittels Oszillator im Sender eines Wireless-Systems erzeugte, hochfrequente Sinusschwingung, die im Takt der niederfrequenten Nachricht in der Frequenz moduliert und über die Sendeantenne abgestrahlt wird.

 

Case

Stabile Transportkiste mit Metallbeschlägen, Butterfly-Schlössern und Rollen.

 

Catering

Verpflegung von Künstlern, Technikern und Gästen während einer Veranstaltung bzw. Tour.

 

Catwalk

Laufsteg.

 

Center-Cluster

Zusätzliche, zentral angeordnete bzw. geflogene Lautsprechergruppe, die z.B. bei weit auseinander befindlichen Boxentürmen bzw. Arrays das in der Mitte und nahe der Bühne befindliche Publikum beschallt.

 

Class D

Verstärker-Betriebsart, die nur die Verstärkung von rechteckförmigen Signalen zulässt. "Class D"- bzw. Schaltverstärker dienen in der Regelungstechnik zum Ansteuern von Schrittmotoren. Da die zur Verstärkung verwendeten Transistorstufen ohne Ruhestrom arbeiten, liegt der Wirkungsgrad einer solchen Endstufe bei über 90%. Verzerrungsfreie Verstärkung von Audiosignalen ist ohne besondere Massnahmen mit einer solchen Endstufe nicht möglich. Siehe auch "A/B-Betrieb", "Digitale Endstufe", und "PWM".

 

Clipping

Eine Art Verzerrung, die auftritt, wenn ein Verstärker gezwungen wird, ein Signal zu erzeugen, das größer ist als seine maximale Leistung. Wenn man versucht, über die maximale Leistung des Verstärkers hinauszugehen, bezeichnet man das Signal als "clipped" oder verzerrt. Auf der digitalen Ebene wird die maximale Leistung (Pegel) als 0 dB FS eingestuft, und jegliche Overs verursachen Verzerrung, die dann in den Ausgangssignalen erscheint.

 

Cluster

Gruppe von Lautsprecherboxen.

 

Codec

(Koder-Dekoder) ist ein Algorithmus, der die Kodierung (Aufnahme) und Dekodierung (Wiedergabe) eines digitalen Datenflusses oder Signals vornimmt. Es gibt verlustbehaftete und verlustfreie Codecs; WAV- und AIFF-Dateien sind verlustfrei, MP3 und ACC sind verlustbehaftet. Die Klangqualität eines verlustbehafteten Codec hängt vom Algorithmus und der Bit-Rate ab.

 

Compact Disc Digital Audio (CD-DA)

Ein Standard für eine 12 cm große 16 Bit-Stereodisk, die 1980 zusammen von Sony und Philips entwickelt wurde. Die ist auch als "Red-Book"-Standard bekannt. (Red-Book gibt es auch für andere Formen bzw. Formate der Compact Disc, wie etwa der CD-ROM, auf der Dateien gespeichert werden.)

 

Condenser

Obwohl ein "Kondensor" eigentlich eine Anordnung optischer Linsen in einem Projektor oder Objektiv darstellt, steht im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch diese Bezeichnung für ein Kondensatormikrofon.

 

Cone

engl. "Membran".

 

Controller

Eine auf ein Boxensystem abgestimmte, meist voll digital agierende Steuerungseinheit.  Abgeglichene Frequenzweichen, Limiter und Delays innerhalb eines Controllers sorgen für optimale Frequenz-, Pegel- und Zeitverhältnisse.  Beschädigungen der Lautsprecher durch Fehlbedienungen sind weitgehend ausgeschlossen.

 

Convolution (oder Faltung)

Eine Technik, die in der DSP-Technologie angewendet wird und eine mathematische Art darstellt, zwei Signale zu kombinieren, um ein drittes zu erzeugen. Die beiden Signale bestehen aus der Eingabe und der Impulsantwort, was es erlaubt, das dritte (die Ausgabe, den Output) zu berechnen.

 

Coverage

Siehe "Abstrahlverhalten".

 

Crash-Barrier

Stabile Absperrgitter mit Selbstsicherung gegen Verschieben.

 

Crest-Faktor

Verhältnis zwischen Spitzenamplitude zu durchschnittlichem RMS-Wert eines Audiosignals.

 

Crossover

Frequenzweiche, bestehend aus Hoch- und Tiefpassfilter mit gleicher Grenzfrequenz, sodass sich die Dämpfungsflanken der Filter dort "überkreuzen".

 

Crosstalk

Signalübersprechen, z.B. zwischen den Signaladern eines analogen Multicores.

 

Cue

Starkkommando, z.B. für eine Musikeinspielung. Auch Vorhörfunktion bei Tonbandmaschinen, CD-Playern und DJ-Pulten.

 

Cue-Wedge

Abhörbox, die vorzugsweise am Monitorpult zur akustischen Kontrolle der Monitorwege benutzt wird. 

 

Curfew

Sperrstunde, bzw. Veranstaltungsende wegen behördlicher Auflagen.

 

Curven

Geflogene Boxencluster bzw. Arrays optimal anwinkeln.

 

D

DAC

Digital/Analog-Wandler, ist ein Schaltkreis, der diskrete digitale Zahlen in kontinuierliche Signale (eine Spannung) der analogen Ebene verwandelt.

 

DAT

Digital Audio Tape Recorder. Abkürzung für RDAT, steht für Digital Audio Band-/Tape-Recorder mit rotierenden Köpfen. Es gab einmal einen SDAT-Standard mit festen, nicht rotierenden Köpfen, doch dieser wurde nie herausgebracht.

 

Dancefloor

Leicht erhöhte Ladefläche über dem Auflieger eines Lkw-Trailers.

 

DAW

Digitale Audio-Workstation. Normalerweise ein Computer mit spezialisierter Hard- und Software für das Editieren und Bearbeiten von digitalen Audiosignalen.

 

dB

Dezibel. Eine logarithmische Repräsentation von Audiopegeln.

 

dB FS

0 dB FS bedeutet "0 dB Full Scale", wie auf einem digitalen Meter. Full-Scale ist 0 dB, und der Meter zeigt darunter negative Werte an. Full-Scale bezeichnet das höchste Signal, das aufgenommen werden kann. Positive Signale mit einem Wert von 32.768 oder negative mit einem Wert von -32.767 (mit 16 Bit) stellen das Maximum dar. Pegel darunter werden in Dezibel übersetzt, wobei 0 dB Full-Scale bedeutet. Zum Beispiel, -10 dB FS ist ein Pegel, der 10 dB unter Full-Scale liegt.

 

DC

Abkürzung für "Direct Current", zu deutsch "Gleichstrom".

 

Delay

Zeitliche Verzögerung von Audiosignalen. Delays (Echos) werden meistens als Effekte eingesetzt. Gilt es, große Hallen oder Open-Airs zu beschallen, werden für die hinteren Zuschauerbereiche oft zusätzliche Boxen installiert. Um die Schallaufzeit von den Hauptboxen in den hinteren Bereich auszugleichen, fährt man die Zusatzboxen mit einem verzögerten Signal (Line-Delay).

 

Desk

Mischpult.

 

DI-Box

Direct-Injection-Box; Signalwandler, der ein unsymmetrisches Tonsignal symmetriert und für den Transport über ein längeres Verbindungskabel zum Mischpult die richtigen Impedanzverhältnisse herstellt. Ist auch zum wirkungsvollen Unterbrechen von Brummschleifen mittels integriertem Ground-Lift-Schalter nützlich.

 

Digitale Endstufe

Der im Grunde irreführende Begriff "digitale Endstufe" bezieht sich nur auf das Funktionsprinzip der Verstärkerelektronik und nicht auf digitale Signalverarbeitung. Um Endstufen bei gesteigerten Ausgangsleistungen kleiner und leichter bauen zu können, verwenden die Hersteller neben Schaltnetzteilen auch "Class D"-Verstärker mit vorgeschalteten PWM-Modulatoren.

 

Dipping

Absenken von Frequenzbändern mittels EQ.

 

Diode

Elektronisches Bauteil, das Strom nur in eine Richtung fließen lässt.

 

Dither

Ein Prozess der digitales Audiomaterial "linearisiert", indem ein zufälliges Rauschsignal an dem Punkt eingefügt wird, gerade bevor das Wort abgeschnitten (truncate) wird. Dither wird für saubere, digitale Aufnahmen und Bearbeitungen benötigt. Nach dem Dither kann die Wortlänge problemlos abgeschnitten oder gekürzt werden, doch Truncation ohne Dither erzeugt Quantisierungsverzerrung.

 

Diversity

Gegenüber einem "Non Diversity"-Wireless-Empfänger zeichnet sich eine "True Diversity"-Anlage dadurch aus, dass zwei völlig autarke Empfangskreise inklusiver zweier Antennen vorhanden sind, die beide das gleiche Signal detektieren. Hintergrund ist die Minimierung von Aussetzern, die entstehen, wenn direkt abgestrahlte und reflektierte, phasenverschobene Funkwellen durch ungünstige Überlagerung sogenannte "Funklöcher" verursachen. Gelangt eine Antenne in einen solchen Auslöschungsbereich, liefert im Regelfall die zweite, räumlich versetzte Antenne noch genügend Signal, sodass im Empfänger nur stets auf das stärkere Signal geschaltet werden muss, um eine weitgehend störungsfreie Übertragung aufrecht zu erhalten.

 

DMX

Digitale serielle Schnittstelle zum Fernsteuern von Dimmern und beweglicher Scheinwerfer von einem DMX-fähigen Lichtpult aus.

 

Doghouse

Kabelbox bzw. Staubereich für Kabel innerhalb des Mischpultcases. Überschüssige Kabellängen der Siderack-Verbindungen oder aber auch Multipin-Stecker werden hier während des Betriebs untergebracht. Vorteil: Die Kabel hängen nicht herunter, was die Buchsen und Stecker mechanisch schont. Der dezenteren Optik wegen wird die Kabelbox während der Veranstaltung mit einem Klappdeckel verschlossen.

 

Drehstrom

Dreiphasige Wechselstromversorgung, die auf Veranstaltungen dazu genutzt wird, Licht und Ton über getrennte Stromkreise zu versorgen und somit dem Übergreifen netzbedingter Störungen aus dem Lichtteil in den Audioteil vorzubeugen.  Der Begriff "Drehstrom" stammt aus der elektrischen Antriebstechnik. Bei Verwendung aller drei Phasen lässt sich in einem Drehstrommotor ein effektives Drehfeld erzeugen, das einen sehr wirtschaftlichen Betrieb des Motors erlaubt.

 

Drop-Outs

Aussetzer bei der Übertragung von Audiosignalen. Verursacher: defekte Verbindungskabel; schwierige Sende/Empfangsverhältnisse von Wireless-Systemen; verschmutzte oder schlecht justierte Laufwerke von Bandmaschinen, Video/DAT-Recordern, Tape-Decks oder Probleme beim Zugriff auf Festplatten mit Audiodaten.

 

Dry

"Trockenes" Audiosignal ohne Hall- oder sonstige Effektanteile.

 

DSD (Direct Stream Digital)

ist ein Audioformat, das auf der SACD (Super Audio Compact Disc) eingesetzt wird und ein mit der VD-A konkurrierendes Format darstellt. Im Gegensatz zu Multi-Bit-PCM enthält DSD Audioinformationen mit 1-Bit-Encodierung.

 

DSP (Digital Signal Processing)

bezeichnet die Bearbeitung eines Datenstroms durch die Ausführung numerischer Berechnungen.

 

Duspol

Prüfgerät zum Testen der Stromanschlüsse auf korrekte Spannungen, vorhandene Erde und angeklemmten Nullleiter.

 

DVD-A DVD

war ursprünglich die Abkürzung für Digital Video Disc, wurde dann aber in Digitale Versatile Disc umgetauft. Sie kann Computer-, Audio und Video-Formate unterstützen. Die A-Endung definiert den Multikanal-Audio-Disc-Standard, der eine große Vielzahl an PCM-Sampleraten-Formate, Wortlängen und begrenzte (unbewegte) Grafiken unterstützt.

 

DVD-V

Ein Audio-und Video-Standard, der Mehrkanal Digital-Audio-Sampleraten bis zu 48 kHz/24 Bit und Zwei-Kanal Digital-Audio mit 96 kHz und 192 kHz unterstützt. Gewöhnlich bietet eine solche Disk nicht genügend Platz, um hochqualitative Video- und hochauflösende Audiodaten zur gleichen Zeit unterzubringen. Wenn MPEG-Video einen Großteil des Platzes auf der Disk in Anspruch nimmt, beherbergen normalerweise komprimierende (Datenreduktions-) Formate wie DTS oder Dolby Digital den Mehrkanal-Audio-Track.

 

Dynamikumfang

Der Bereich in Dezibel zwischen dem höchsten Pegel, der sich kodieren lässt und dem niedrigsten Pegel, den man hören kann. Da es sich hier um eine wahrgenommene, auch: auf dem Gehör basierende Bestimmung handelt, ist es ein ungefährer Wert. In einem korrekt mit Dither behandelten System kann der vorhandene Dynamikumfang größer ausfallen als sein Signal-/Rauschabstand.

 

E

 

EDL Edit Decision List (auch als Playlist oder Abspielliste bekannt)

Statt das tatsächliche Audiomaterial zu schneiden, besteht die EDL aus einer Liste von Befehlen, wo und wie das Material bei der Wiedergabe geschnitten und wieder ausgegeben werden soll. Auf diese Weise kann eine ganze Reihe von unterschiedlichen Versionen oder Playbacks desselben Audiomaterials bzw. der Audiodateien erzeugt werden. Eine EDL ist für Audio das, was für Wörter eine Textverarbeitung ist.

 

E-E

Ausgesprochen "I to I",  Electronics to electronics. Wenn beispielsweise eine Bandmaschine in Aufnahme-Modus ge-schaltet wird, dann gibt der Ausgang direkt den Eingang wieder. Dieser Modus wird als E to E bezeichnet.

 

EFM

Eight to Fourteen Modulation, wird für die Kanalkodierung bei CDs benutzt. EFM unterteilt die Daten (PCM-Audio im Fall einer CD zusammen mit Daten-Bits) in Blöcke von acht Bits (Bytes). Jeder 8 Bit-Block wird anhand einer Tabelle (Lookup Table) in ein korrespondierendes 14 Bit-Wort übersetzt. Diese 14 Bit-Wörter haben mindestens zwei und maximal zehn Nullen. Eine binäre Eins wird als Unterschied eines Land (Null) zu einem Pit (Eins) oder einem Pit zu einem Land gespeichert, während eine binäre Null durch keinen Wechsel gekennzeichnet wird.

 

Emphasis

Um den bereits exzellenten Signal-/Rauschabstand der Compact Disc noch weiter zu verbessern, können CDs (wie auch digitale Bänder) mit Emphasis aufgezeichnet werden. Wenn entschieden wird, Emphasis einzusetzen, wird die 

Aufnahme mit einer kalibrierten, hochfrequenten Anhebung (eben Emphasis) erstellt.  Während der Wiedergabe kommt eine entsprechende hochfrequente Dämpfung (Deemphasis) zum Einsatz. Theoretisch wird so der Signal-/Rauschabstand verbessert, allerdings kann es in der Praxis sein, dass der Verlust an hochfrequentem Headroom jegliche hörbare Verbesserung wieder relativiert. Die meisten heutigen CDs benutzen kein Emphasis.

 

Equal Loudness Contours

Eine Messung des Schalldrucks über das Frequenzspektrum, für die der Hörer eine gleiche Lautheit wahrnimmt. Dies wurde erstmals 1933 von Fletcher und Munson gemessen. Danach nahmen Robinson und Dadson 1956 eine neue experimentelle Festsetzung vor. Diese war genauer und wurde später zum ISO 226-Standard.

 

F

 

FIR vs. IIR

FIR ist die Abkürzung für Finite Impulse Response, IIR für Infinite Impulse Response, also endliche und unendliche Impulsantwort. Dabei handelt es sich um Filtertypen, die in Equalizern implementiert werden können.

 

Firewire

Der Name eines schnellen, seriellen Interface, das in beiden Richtungen arbeitet (bi-direktional) und ursprünglich von Apple Computers entwickelt wurde. Mittlerweile wurde es offiziell als Standard IEEE 1394 für den Gebrauch von Digital-Audio, Video, Festplatten, Controller etc. anerkannt.

 

Fixed-Point vs. Floating-Point

Die Fixed-Point-Notation verwendet eine endliche binäre Zahl, deren Bereich mit 16 Bit 96 dB repräsentiert, mit 24 Bit sind es 144 dB.  Durch den Einsatz von Exponenten kann Floating-Point-Notation dagegen einen Dynamikbereich von tausenden dB repräsentieren. Einen hochkarätigen Entwickler vorausgesetzt ist 48 Bit-Fixed-Point für alle Arten von Standard-DSP-Arbeiten mehr als ausreichend, doch manche sind der Meinung, dass es für komplexe Berechnungen wie Equalization und Sampleraten-Wandlung zumindest 40 Bit-Floating-Point sein sollte.

 

Fletcher-Munson-Kurven

Siehe Equal Loudness Contours oben.

 

Frames

Es gibt zwei allgemein benutzte Frame-Standards mit verschiedenen Längen bei der Arbeit mit CD: mit 75 CD-Frames pro Sekunde im Gegensatz zu 30 SMPTE-Frames pro Sekunde.  Moderne PQ-Listen werden gewöhnlich in CD-Frames angegeben. Doch das ältere1630-System benutzt SMPTE-Frames, die eine geringere Zeitaufläsung besitzen.